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Einigung im Tarifstreit

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Am 15. Oktober haben sich die Tarifpartner im Bauhauptgewerbe geeinigt: Neben einer Coronaprämie für die zurückliegenden Monate Juli bis Oktober wurden höhere Löhne und Wegzeitentschädigungen vereinbart. Dabei wurden für Ost und West jeweils unterschiedliche Zahlungen beschlossen, um einen Angleich der Ost-Beschäftigten an das Lohn-Niveau im Westen weiter voranzutreiben. Mit dieser Einigung, die durch die Schlichtung von Bundessozialgerichtspräsident Professor Rainer Schlegel erzielt wurde, konnte ein Streik verhindert werden.

 

Konkret erhalten Beschäftigte am Bau eine Coronaprämie von 500,- € im Westen und 220,- € im Osten der Republik. Die Löhne werden stufenweise angehoben: Zunächst ab 1. November um 2 Prozent im Westen und um 3 Prozent im Osten. Die nächste Erhöhung folgt am 1. April 2022 mit 2,2 Prozent im Westen und 2,8 Prozent im Osten. Die dritte Stufe der Lohnerhöhung folgt am 1. April 2023, wenn Beschäftigte im Westen weitere 2 Prozent mehr bekommen werden und im Osten 2,7 Prozent. Baubeschäftigte in Westdeutschland dürfen sich zudem auf zwei Einmalzahlungen freuen, am 1. Mai 2022 über 400 Euro und ein Jahr später noch einmal über 450 Euro. Der neue Tarifvertrag schreibt nun fest, dass im Jahr 2026 ein kompletter Angleich der Osteinkommen an die im Westen erfolgen wird. Dies wird auch für die Ausbildungsvergütung gelten.

Mit einer gestaffelten Regelung zur Wegzeitentschädigung wurde einer zentralen Forderung der Arbeitnehmerseite entsprochen. Für arbeitstägliche Fahrtwege bis zu 50 Kilometer soll es vom 1. Januar 2023 an 6 Euro Entschädigung geben, im Jahr darauf dann 7 Euro. Bei 51 bis 75 Kilometer wird es ab 2023 7 Euro und ab 2024 dann 8 Euro geben. Für Anfahrten über 75 Kilometer wird es zunächst 8 Euro und dann 9 Euro am Tag geben. Auch wer nicht täglich an den Arbeitsplatz pendelt, wird eine Wegzeitentschädigung erhalten. Von 2023 an gibt es hier für Wege zwischen 75 bis 200 Kilometern 9 Euro, bei bis zu 300 Kilometern 18 Euro, bei bis 400 Kilometer 27 Euro und bei über 400 Kilometer langen Arbeitswegen 39 Euro.


Verhandlungspartner waren auf Seiten der Arbeitnehmer die IG BAU und auf Seiten der Arbeitgeber der Zentralverband der Deutschen Baugewerbes sowie der Hauptverband des Deutschen Baugewerbes. Beide Tarifparteien zeigten sich zufrieden mit dem Abschluss. Die Arbeitgeberseite, weil sie mit dieser längerfristigen Vereinbarung Planungssicherheit für die Unternehmen der Baubranche schaffen konnte, die Arbeitnehmerseite, weil die Erhöhungen über dem Inflationsniveau liegen und somit ein echtes Plus für die Beschäftigten darstellen. Zudem konnte vor allem für Ost-Beschäftigte ein weiterer Schritt Richtung Lohngleichheit gegangen werden.

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